{(set: $counter to 0)}(if: $bg is "white")[<script>$('tw-passage').addClass('white');</script>]\ (else-if: $bg is "red")[<script>$('tw-passage').addClass('red');</script>]\ (else-if: $bg is "yellow")[<script>$('tw-passage').addClass('yellow');</script>]\ (else-if: $bg is "black")[<script>$('tw-passage').addClass('black');</script>]<h1 style="font-size:5vw;">writer's block</h1> <p style="font-size:3vw;">(align: "=><=")[ [[Start]] [[Credits]]]</p>Das leere Textdokument blickt dich vorwurfsvoll an. Hier sollte längst der neue Text für deine Agentur stehen. Wie hypnotisiert starrst du zurück. Das Blinken des Cursors wird in deinem Kopf zum Ticken einer Uhr. Immer lauter, immer endgültiger. Wie lange du schon hier sitzt, kannst du nicht mehr sagen. Es wurde hell, dunkel, wieder hell, wieder dunkel. Immer lauter tickt der Cursor. Du willst dich abwenden, aber der Bildschirm lässt es nicht zu. Nicht mehr. Du hattest deine Zeit. Deine schweißnasse Hand greift nach [[dem Füller auf dem Notizblock.]] [[deiner Kaffetasse.]] [[einem Rettungsring.]]Ein Twine-Game von Philipp Teich. Erstellt mit <a href="https://twinery.org/" target="_blank"><b>Twine</b></a>. (text-style: 'bold')[© 2018] Kontakt: (font: "Oleo Script")[<a href="mailto:herrteich@gmail.com">herrteich@gmail.com</a>] [[ZURÜCK->Intro]] (set: $bg to "black")(set: $accessoire to "fueller")Du nimmst den Stift, viel zu verkrampft, die Hand schmerzt. Die Deadline hat deine Hand fest umklammert, viel zu fest drückst du den Stift in das Papier, die Feder bricht. Tinte verläuft auf dem Blatt, breitet sich aus, bildet einen dunkelblauen Tränensee. Mit nassen Augen schaust du zu, wie sich der See seinen Weg bahnt. Vom Schreibtisch tropft dicke Tinte auf den Teppich, frisst sich durch die Fasern des Stoffs, taucht den Teppich in verzweifeltes Blau, füllt den ganzen Raum mit dunklen Pfützen. [[In die Pfützen springen.]] [[Auf den Stuhl steigen.]](set: $bg to "white")(set: $accessoire to "kaffee")Vorsichtig setzt du die Tasse an deine Lippen, der Kaffee ist kalt, die Marke "Bittere Verzweiflung". Ein Tropfen rinnt dir die Kehle hinunter und macht es sich im Magen bequem. Von dort aus breitetsich ein wunder Schmerz in dir aus. Eiskaltes Zittern erfasst deinen Körper, du wirst geschüttelt von Reue und Selbstmitleid und wirfst einen weiteren verzweifelten Blick auf den [[kalten, weißen Bildschirm.]](set: $bg to "red")(set: $accessoire to "ring")Mit großer Verzweiflung greifst du nach dem Rettungsring, als die Wellen über dir zusammenschlagen. Salzwasser füllt deine Lungen, du kannst dich kaum über Wasser halten, klammerst dich hilfesuchen fest. Hustend spuckst du dunkle Tinte aus deinem Mund, die Augen schreckgeweitet treibst du auf einem weiten Ozean, ohne Land in Sicht. Letzte Kraftreserven mobilisierend hältst du dich am Rettungsring fest, [[um nicht unterzugehen.]]Du lässt los. Lässt alles hinter dir. Erhebst dich von deinem Stuhl, dessen Sitzfläche sich schmerzhaft in deine Sitzhöcker gefressen hat und springst in die Püftzen. Tauchst ein und versinkst in tiefem, dunklem Wasser. Um dich herum wird es ruhig, endlich. Ruhe. Immer tiefer sinkst du, ohne atmen zu müssen. Das stechende Ticken der ablaufenden Uhr ist verstummt, hier bist nur du. Tief. Dunkel. Mit sanften Bewegungen treibst du durch das Wasser, ohne zu wissen, wo oben, wo unten ist. Es ist gleichgültig, du lässt dich treiben. Dein Kopf durchstößt die Wasseroberfläche, Luft füllt deine Lungen und in der Ferne siehst du [[eine Insel.]]Ohrenbetäubend klingt nun das Ticken der Uhr in deinem Kopf, als du dich auf den Stuhl schwingst, um dem sich ausbreitenden See zu entkommen. Ein Wasserfall schießt von deinem Schreibtisch auf den Boden und du kannst das teure Holzparkett schon nicht mehr erkennen. Du schwankst. Der Stuhl schwankt. Du treibst mit deinem Stuhl auf einem See, der sich aus deinem Fenster ergießt und immer weiter treibt. Durch die Straßen der Stadt, die im steigenden Wasser kaum zu erkennen sind, treibst du immer weiter fort. Am Horizont siehst du [[eine Insel.]](set: $counter to 0)(set: $bg to "yellow")Du rettest dich auf sandigen Grund, krallst deine Hände in den weichen, warmen Grund. Erschöpft lässt du dich fallen, atmest schwer, füllst deine Lungen mit staubiger Luft. [[Du schaust dich um.]]Endlose Tage treibst du über das Wasser. Blauer Himmel über dir, unter dir kaltes, tödliches Nass. Keine Rettung in Sicht. Nur der Rettungsring, der dich am Leben hält. Du lässt dich treiben, ergibst dich der Strömung, die dich sicher trägt. Wohin, weißt du nicht. Es scheint gleichgültiger zu werden mit jeder Stunde. Vor dir siehst du [[eine Insel.]] Das Ticken des Cursors wird unerträglich laut, droht, deine Ohren zu sprengen. Du schreist den stummen Bildschirm an, tauchst ein in das unendliche Weiß des Monitors, verlierst dich im Nichts. Du schwebst, um dich herum vollkommene Leere. [[Lässt du dich treiben]] oder [[kämpfst du dagegen an?]]Du ergibst dich dem Strom deiner Gedanken und lässt dich treiben. Während du durch kaltes Weiß schwebst, versuchst du, dich zu spüren. Du fühlst nichts. Leere, die dich umgibt. Leere in dir. Du erkennst deinen Körper, wie er schwerelos gleitet. Spürst ihn aber nicht. Wie lange du in diesem Zustand schwebst, kannst du nicht sagen. Gedanken entgleiten dir, während du vor dich hin gleitest. Ohne Richtung, ohne Ziel. In deinem Kopf tausend Gedanken auf einmal, vor deinen Augen [[eine Insel.]] Du wehrst dich mit all' deiner Kraft. Stemmst dich gegen die schwebende Leichtigkeit. Fokussierst alle Gedanken auf den Wunsch, dich aus diesem Zustand zu befreien. [[Schreist.]](set: $counter to it + 1)(if: $counter is < 6)[{(either: "Kreischende Möwen singen ein grausames Lied, das dich nicht schlafen lässt. Sie besingen deine Hilflosigkeit in spottenden Melodien, die sich in dein Gedächtnis graben, um dich für immer heimzusuchen.", "Schwere Wellen branden an den Strand. Du beginnst, sie zu zählen. Sie wispern Geschichten von erfolgreichen Autoren und lachen über dein Schicksal. Bei Welle dreihundertsiebenundachtzigtausendfünfhundertneunundvierzig beginnst du, sie zu beschimpfen.", "Die Sonne brennt dir auf den Kopf, frisst sich in deinen Schädel und hinterlässt Flecken auf deiner Hirnhaut. Die Flecken fangen an zu jucken, doch du kannst sie nicht kratzen, ohne Teile deines Hypothalamus abzutragen. Das Jucken lässt dich nicht schlafen, du findest keine Ruhe.", "Ein tiefes Brummen lässt dich aufhorchen. Es wird die nächsten Tage lang zu hören sein. Du hältst dir die Ohren zu, aber es frisst sich in deinen Schädel, wo es sich ausbreitet, wie in einem frischen Nest. Es erfüllt deinen ganzen Körper und lässt ihn tief vibrieren.", "Aus Zweigen baust du dir eine Schreibmaschine. Du verfasst den besten Text, der dir je gelungen ist. Er ist so brilliant und klar, dass du vor Freude weinst. Das Papier ist aus Sand und dein Werk zerfliesst vor deinen Augen zu Staub.", "Du erblindest und tastest dich über die Insel. Es scheint dir, als ob du dumpfes Gelächter hören kannst, du entfernst dich davon und stopfst deine Ohren mit Gras aus. Das Gras brennt fürchterlich in deinen Ohren.", "Mit zitternden Knien gehst du über die Insel. Mit jedem Schritt sinkst du tiefer in den Sand. Du ziehst dich wieder nach oben, nur im erneut zu versinken.", "Mit leerem Blick starrst du auf das Wasser. Es antwortet nicht.", )} [[Tage vergehen]] ](else:)[Ein Vogel kreischt und weckt dich aus dumpfen Träumen. Er hat einen Zweig im Schnabel und lässt sich auf dem Ast eines Busches nieder. Mit finsterem Blick starrt er dich unheilvoll an. In der ferne ertönt ein Schiffshorn. Mit müden Augen blicks du auf den Busch, der plötzlich in Flammen steht. Der Vogel bleibt sitzen und sieht dich aus traurigen Augen an, während sein Federkleid Feuer fängt. [[Den Vogel beweinen.]] [[Dich abwenden.]]]Tiefe Trauer befällt dich, als du den Vogel betrachtest, wie er ergeben in den Flammen hockt, die an seinen Federn lecken. Der Schmerz breitet sich in dir aus, wird größer und bahnt sich seinen Weg durch deine Tränenkanäle. Ein Bach aus salziger Melancholie schießt aus deinen Augen und löscht das Feuer. Der Vogel verzieht seinen Schnabel zu einem hämischen Grinsen und fliegt davon. Das Schiff am Horizont ist verschwunden. Du lässt dich erschöpft in den Sand fallen. Ausgelaugt. Am Ende. [[Hochschauen.]]Du drehst dich um und überlässt den Vogel dem Feuer. Ohne einen Laut lässt sich das Tier von den Flammen verzehren. In deinem Kopf aber tobt das Gezwitscher hunderter Vögel, vorwurfsvoll und traurig. Sie singen ein kreischendes Lied der Verzweiflung, das sich in deine Ohren brennt und dich nie mehr verlassen wird. Ein stummer Schrei bahnt sich den Weg durch deine Kehle und ertönt mit ohrenbetäubender Stille. Du sinkst erschöpft zu Boden. [[Hochschauen.]](if: $accessoire is "fueller")[Krampfhaft hältst du deine Hand um den Füller gepresst. Er gibt dir Sicherheit und Halt. Du lässt nicht los, auch dann nicht, als deine Hand anfängt, abzufaulen. Der Füller wispert dir verfaulte Hoffnungen zu und du beginnst, ihm einen Altar aus toten Gedanken zu bauen.](else:)[Der Rettungsring bildet den Beginn eines Totempfahls den du aus verdorbenen Gedanken errichtest und der ein Mahnmal deines Scheiterns bildet. Der Totempfahl wächst zu unheimlicher Größe. Du wendest dich zitternd ab. Als du dich wieder umdrehst, treibt der Totempfahl auf dem Wasser davon.] [[Tage vergehen]](set: $bg to "black")Du blickst auf und siehst einen weißen Bildschirm vor dir. Der blinkende Cursor tickt ohrenbetäubend laut. In deinem Kopf rauscht Stille, noch immer kein Gedanke, der sich festhalten ließe. Das Rauschen und Ticken durchflutet dich. Verzweifelt versuchst du, den Gedanken zu entwickeln, der sich festhalten lässt, der den Text bildet, den du schon so lange versuchst, zu schreiben. In dir tobt es, während dein Körper starr dasitzt. Deine schweißnasse Hand greift nach [[dem Füller auf dem Notizblock.]] [[deiner Kaffetasse.]] [[einem Rettungsring.]] [[dem Power-Knopf.]](set: $bg to "black"){(live: 10s)[ (show: ?eins) (stop:) ]} =><= |eins)[(transition: 'dissolve')[ [[Credits]] ]][[Trittst.]][[Flehst.]][[Drohst.]][[Wütest.]][[Weinst.]][[Hasst.]][[Bettelst.]][[Verzweifelst.]][[Verlierst.]][[Kämpfst.]][[Tobst.]][[Gibst auf.]]Lässt dich treiben. Starrst wie hypnotisiert auf das nackte, weiße Textdokument vor dir. Der kalte Bildschirm frisst sich in deine Augen, brennt sich in deine Kopfhaut. Gedanken rinnen aus deinem Kopf wie der Sand einer Sanduhr. Wie die Zeit, die verrinnt, bevor es zu spät ist. Tausend Sätze kreischen durch deinen Kopf, kein einziger scheint es wert, festgehalten zu werden. Den Anfang für diesen einen Text zu bilden. Deine schweißnasse Hand greift nach [[dem Füller auf dem Notizblock.]] [[deiner Kaffetasse.]] [[einem Rettungsring.]] [[dem Power-Knopf.]]